PRESSEMITTEILUNGEN2 Tonnen Erdäpfeln vor der Verschwendung gerettet
Etliche Tonnen Erdäpfel blieben einem lokalen Erdäpfelbauern dieses Monat über, weil die Nachfrage im Gastronomiegewerbe, bei Veranstaltungen als auch beim Export gesunken ist. Um die Knollen vor der Verschwendung zu retten, wurden am vergangenen Wochenende erfolgreich 2 Tonnen der überschüssigen Erdäpfel an Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben. Die Aktion zeigt ein enormes Potential im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung auf.
Wien, 14. September 2020 - Europaweit berichten Erdäpfelbäuerinnen und Bauern von Absatzproblemen und tonnenweisen Überschüssen. Die Lager sind voll, doch die Erdäpfel müssen gehen. Denn sobald sie austreiben, sind sie nicht mehr genießbar. Durch den Anbau, die Verarbeitung, die Lagerung und den Energieverbrauch werden so unnötig tausende Kilogramm CO2 erzeugt, die das Klima belasten.
Sofortrettung: Wienerinnen und Wiener holen 20.000 Erdäpfel
2 Tonnen dieser überschüssige Erdäpfel eines lokalen Bauern konnten am vergangenen Wochenende in Wien vor der Verschwendung gerettet werden. Für rund 3 Euro konnten sich Nutzerinnen und Nutzer der App Too Good To Go eine Portion reservieren und bis zu 15 Kilogramm Erdäpfel abholen. Fast 20.000 Knollen wurden so innerhalb weniger Stunden an 132 Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben. Die Aktion wurde als unmittelbare Reaktion auf die Anfrage des Erdäpfelbauern initiiert und gilt als Pilotprojekt für die zeitnahe Zusammenarbeit mit Produzentinnen und Produzenten. “Lebensmittelverschwendung ist oft ein akutes Problem. Die Aktion hat gezeigt: Wir können schnell reagieren”, freut sich Georg Strasser, Geschäftsführer von Too Good To Go Österreich, über den Erfolg.
Überschüsse bei Produzentinnen und Produzenten auf Höchststand
Gerade kleine Betriebe sind besonders anfällig für Umwelteinflüsse und Marktschwankungen. Es wird daher umso schwieriger, eine effiziente Lieferung von Produkten an die Käuferinnen und Käufer zu gewährleisten. Das führt nicht nur zu Einkommensverlusten, sondern trägt auch gravierend zur Nahrungsmittel- verschwendung bei. Derzeit wird geschätzt, dass in Österreich rund ein Drittel aller Lebensmittelabfälle bereits auf Produktionsebene anfallen - Tendenz in der aktuellen Situation steigend. Doch nicht nur in Österreich, sondern europaweit ist das Problem spürbar und belastet die Anbaubetriebe: Die Folgen der Corona- und Wirtschaftskrise sorgen dafür, dass Bäuerinnen und Bauern auf ihrer Ware sitzen bleiben, das Exportgeschäft leidet darunter. Der Erdäpfelüberschuss ist dabei nur ein stellvertretendes Problem für die enormen Lebensmittelbestände der produzierenden Betriebe, denen im Jahr 2020 die Abnehmer fehlen.
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