PRESSEMITTEILUNGENUmfrage: Mythos Mindesthaltbarkeitsdatum sorgt für vermeidbare Lebensmittelverschwendung
- Rund 10 Prozent der Lebensmittelabfälle in der EU sind auf das Haltbarkeitsdatum zurückzuführen (WWF), dabei sind die Lebensmittel in den meisten Fällen noch einwandfrei genießbar.
- Umfrage zeigt Verwirrung in Österreich: Über zwei Drittel der Österreicher*innen glauben, dass Produkte nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums nicht mehr bedenkenlos konsumierbar sind.
- Fast alle Befragten achten bei ihrem Einkauf auf das MHD. Wobei die 18- bis 25-Jährigen am ehesten zu einem Produkt mit langem MHD greifen.
Wien, 18.11.2024. Anlässlich der europäischen Woche zur Müllreduktion hat Too Good To Go die Österreicher*innen zu ihren Einschätzungen des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) befragt.* Denn jährlich werfen wir in Österreich über eine Million Tonnen an Lebensmitteln in den Müll. Die Hälfte davon entfallen auf private Haushalte. Laut WWF ist dabei das Haltbarkeitsdatum ein treibender Faktor, um Lebensmittel zu entsorgen, obgleich sie noch genießbar sind. Die aktuelle Umfrage bestätigt diese Annahme und zeigt, dass noch viele Mythen rund um das MHD in den heimischen Köpfen herumschwirren. Beziehungsweise macht die Umfrage ersichtlich, dass mehr Aufklärung rund um dieses Datum Lebensmittelabfall verhindern könnte.
Tödlich ab oder doch essbar?
Über zwei Drittel der Österreicher*innen glauben, dass Produkte nach Erreichen des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) nicht bedenkenlos konsumiert werden können. Vor allem Männer sind eher davon überzeugt, dass Lebensmittel nach Erreichen des MHD nicht mehr dieselbe Qualität haben. Dabei handelt es sich bei dem Datum lediglich um eine vom Hersteller gewählte Garantie, dass sich das Lebensmittel bis zu diesem Tag nicht in Geschmack, Konsistenz und Aussehen verändert hat. Produkte, die ihr MHD überschritten haben dürften im Handel weiter verkauft werden, tatsächlich ist aber knapp die Hälfte der Österreicher*innen überzeugt, dass Lebensmittel nach ihrem MHD nicht mehr verkauft werden dürfen.
MHD im Generationenkonflikt
Beinahe alle Befragten geben an, beim Einkaufen auf das MHD zu achten und etwas knapp die Hälfte (47 Prozent) greifen bewusst zu Produkten mit weiter in der Zukunft liegendem MHD. Hier sind vor allem die junge Generation der 18- bis 25-Jährigen Spitzenreiter, während die älteren Generationen eher zu Produkten mit kurzem MHD greifen, wenn diese reduziert sind. Bei Milchprodukten und Eiern achten die Befragten am häufigsten auf das Haltbarkeitsdatum. Auch hier zeigt sich, 41 Prozent der 18- bis 25-Jährigen würde ein Milchprodukt innerhalb einer Woche nach dem MHD wegwerfen, während die Generation +55 mit 80 Prozent am ehesten ein Produkt zuerst auf den Zustand überprüft, bevor es weggeworfen wird.
Die Angst vor Schimmel (68 Prozent) ist bei den Befragten der häufigste Grund, warum Lebensmittel weggeworfen werden, gefolgt von der Sorge um eine Lebensmittelvergiftung und Unwohlsein (67 Prozent), wobei Männer (77 Prozent) deutlich mehr Angst davor haben als Frauen (57 Prozent).
Mehr Aufklärung für weniger Abfälle
Die Umfrage des Social Impact Unternehmens gegen Lebensmittelverschwendung zeigt klar, dass es deutlich mehr Aufklärung rund um das Mindesthaltbarkeitsdatums braucht. Denn gegen die gängige Annahme sagt das MHD lediglich, dass das Produkt bis zu diesem Tag bei richtiger Lagerung Geruch, Geschmack, Beschaffenheit, Nährwert, Farbe und Konsistenz behält. Anders als beim „Verbrauchen bis”-Datum, nach dessen Erreichen Produkte wie Fleisch und Fisch nicht mehr verzehrt werden sollten, da ein Gesundheitsrisiko besteht, sind die meisten Lebensmittel weit über ihr MHD hinaus genießbar.
Als eine Maßnahme für mehr Aufklärung hat Too Good To Go die „Oft Länger Gut”-Kampagne ins Leben gerufen. Dabei wird der Hinweis „Oft Länger Gut” direkt neben das Mindesthaltbarkeitsdatum auf Lebensmittel gedruckt. Über sechs Milliarden Produkte tragen bereits dieses Label. In Österreich gibt es die Initiative seit 2021 und mehr als 60 Marken verwenden das Label auf ausgewählten Produkten. Die Initiative gemeinsam mit Produzenten ermutigt Konsument*innen, ihre Sinne einzusetzen, bevor sie Lebensmittel entsorgen. So wird gegen die unnötige Verschwendung von Lebensmitteln sensibilisiert und eine einfache Prüfmethode aufgezeigt: Schauen, riechen, probieren, bevor das Lebensmittel weggeworfen wird. Denn: Es ist oft länger gut.
*Die repräsentative Umfrage wurde im Juni 2024 von dem Marktforschungsinstitut Appinio GmbH unter 500 Teilnehmer*innen in Österreich durchgeführt.Über Too Good To Go
Too Good To Go geht mit unterschiedlichen Lösungen gegen Lebensmittelverschwendung vor und betreibt den weltweit größten Marktplatz für überschüssige Lebensmittel. Das Social Impact Unternehmen mit B-Corp-Zertifikat verfolgt die klare Mission, Menschen zu befähigen, gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung vorzugehen. Mit über 2,2 Millionen registrierten Nutzer*innen und rund 6.600 Partnerbetrieben konnten in Österreich bereits mehr als 13 Millionen Überraschungssackerl von Bäckereien, Supermärkten und Gastronomiebetrieben über die Too Good To Go-App gerettet werden.
Das dänische Unternehmen mit Hauptsitz in Kopenhagen ist in 19 Ländern in Europa, Nordamerika und Australien aktiv, zählt weltweit über 100 Millionen registrierte Nutzer*innen und arbeitet mit 170.000 Partnerbetrieben zusammen. Seit dem Start im Jahr 2016 hat Too Good To Go weltweit über 350 Millionen Mahlzeiten gerettet. Laut Project Drawdown (2020) ist die Reduzierung von Lebensmittelverlusten eine der wirksamsten Maßnahmen, um Treibhausgasemissionen zu senken.
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Unsere App ist der weltweit größte Marktplatz für überschüssige Lebensmittel. Wir helfen unseren Nutzer*innen, gute Lebensmittel zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis von lokalen Geschäften wie Cafés und Restaurants zu retten.